Mittwoch, 3. Mai 2017

Alles neu macht der Mai...?!?

Der Mai ist internationaler Awareness Month (Awareness=Bewusstsein oder Auklärungsmonat) im Kampf gegen Hautkrebs. Erstaunlicherweise wird dies im deutschaprachigen Raum kaum wahrgenommen und auch nicht zelebriert. Ganz anders in England oder Amerika.

In der Hautkrebs-Facebookgruppe schreibt eine junge Frau, die in Amerika lebt, am 1. Mai: "Guten Morgen! Wie begeht ihr den heutigen Melanoma Monday? Wir tragen hier alle schwarz und es gibt ganz viele Kampagnen, um auf unsere Krankheit aufmerksam zu machen." Melanoma Monday? Melanoma Awareness Month? Das sind alles Begriffe, die in Deutschland nicht oder nur rudimentär bekannt sind. Eine Tradition oder Kultur, sich mit dem Hautkrebs in dieser Form auseinanderzusetzen gibt es leider (immer noch) nicht.
Ganz im Gegenteil dazu wird der Mai in englischsprachigen Ländern zur Aufklärung genutzt. Die Gefahren von Sonnenbrand werden dargestellt, die ABCDE-Regel vorgestellt, es finden Charity-Veranstaltungen zum Thema statt. Die schwarze Schleife, das Symbol für den Kampf gegen Hautkrebs, wird getragen.
Der Bundesverband der Dermatologinnen und Dermatologen in Deutschland bietet im Mai die Kampagne "Euromelanoma" unter dem Motto "Ihr habt nur die eine Haut" an, die europaweit über die Gründe gibt es dafür, dass ein solch wEuropäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV) organisiert wird. Habt ihr noch nie von gehört? Ich auch nicht und ich frage mich, wie es kommt, dass in anderen Ländern ein anderes Verständnis für Hautkrebs besteht als in Deutschland. Um den Post nicht allzu lang werden zu lassen, beschäftige ich mich zunächst mit der Begrifflichkeit "Hautkrebs":

Mir ist aufgefallen, dass der Begriff "Hautkrebs" in anderen Ländern auch genutzt wird, ein viel gebräuchlicherer Begriff ist aber "Melanoma" (z.B. melanoma.uk - eine ganz tolle Patientenorganisation in England) - was bedeutet, dass es nur um den schwarzen Hautkrebs geht und nicht - wie in Deutschland üblich - alles in einen Topf geworfen wird. Die gängige Meinung in Deutschland ist zum Thema Hautkrebs: "oh schlimm, aber es wird ja raus geschnitten und dann ist alles wieder gut." Das kann auch keinem verübelt werden, denn für bestimmte Hautkrebsarten stimmt es ja auch. Hautkrebs ist meines Wissens die einzige Krebsart, die in einer light-Variante (nicht metastasierend, heilbar durch Wegschneiden oder Salbe) und einer Hammerversion (Malignes Melanom) existiert.
Dass der schwarze Hautkrebs, das Melanom, eine hinterhältige, tödliche Krankheit ist, an der auch zunehmend junge Menschen erkranken und sterben, wird durch die Nutzung des Oberbegriffs "Hautkrebs" verharmlost. Es wäre also tatsächlich eine Überlegung wert, dem Wort "Melanom" eine größere Bedeutung zuzumessen. Dies könnte in offiziellen Broschüren zur Patientenaufklärung sein, aber auch in Zeitungsartikeln. So, da mache ich mir jetzt mal noch ein paar Gedanken zu und melde mich bald wieder.


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